LiDAR oder Photogrammetrie – welche Methode ist besser geeignet?
Während LiDAR (Light Detection and Ranging) mithilfe von Laserscannern präzise Höhenmodelle und Vegetationsstrukturen erfasst, basiert Photogrammetrie auf Luftbildern, aus denen mit spezieller Software ein dreidimensionales Oberflächenmodell berechnet wird. Beide Technologien haben ihre Stärken und Schwächen – und in vielen Fällen kann eine Kombination beider Systeme die beste Lösung sein.


Wie funktioniert LiDAR in der Waldvermessung?
LiDAR ist eine aktive Fernerkundungsmethode, die Laserimpulse in Richtung Boden sendet. Diese Impulse werden an Blättern, Ästen und dem Waldboden reflektiert und vom Sensor der Drohne erfasst. Entscheidend ist, dass ein einzelner Laserpuls mehrere Reflexionen erzeugen kann – sogenannte First Returns (Baumkronen), Intermediate Returns (Äste) und Last Returns (Boden).
Dadurch kann LiDAR die gesamte vertikale Struktur eines Waldes abbilden: von der obersten Baumkrone bis zum Waldboden.
Wie funktioniert Photogrammetrie in der Waldvermessung?
Photogrammetrie basiert auf der Verarbeitung hochauflösender Luftbilder, die aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen werden. Sie ist eine
passive Methode. Eine spezielle Software errechnet daraus ein dreidimensionales Modell der Baumkronen sowie Orthofotos des Waldes. Allerdings kann diese Methode nicht durch Vegetation hindurchsehen, sodass der Waldboden unsichtbar bleibt.
Vergleich: LiDAR vs. Photogrammetrie in der Waldvermessung
Anwendungsbereich | LiDAR | Photogrammetrie |
---|---|---|
💰 Kosteneffizienz | Teurer, aber extrem präzise | Günstiger als LiDAR |
📏 Genauigkeit | Höhere Genauigkeit, erfasst auch den Waldboden | Geringere Genauigkeit, keine Durchdringung der Vegetation |
🗺️ Geländekartierung | Erzeugt präzise digitale Geländemodelle (DGM) | Erstellt visuelle Oberflächenmodelle (keine DGM) |
🌳 Waldstruktur & Biomasse | Erfasst Baumhöhen, Stammdurchmesser, Volumen | Erfasst Baumkronen, aber keine Stammdurchmesser |
📷 Visuelle Daten | Punktwolken, keine direkten RGB-Bilder | Hochauflösende RGB-Bilder und Orthofotos |
🔍 Inspektionen | Geringe visuelle Detailtiefe | Ideal für Baumartenbestimmung und Schädlingsbefall |
⚡ Verarbeitung | Komplexe Datenverarbeitung mit hoher Rechenleistung | Einfache Verarbeitung mit geringeren Anforderungen |
☁️ Lichtverhältnisse | Unabhängig von Lichtverhältnissen | Benötigt gute Lichtverhältnisse |
Anwendungsszenarien | ||
🗺️ Topografische Kartierung | Perfekt geeignet für Hochwasseranalysen, Erosionsschutz, Wegebau | Nicht optimal, da keine Bodeninformationen |
🌲 Forstmonitoring & Schäden | Genaue Vermessung, z. B. für Biomasseanalysen | Schnelle Dokumentation von Sturmschäden oder Borkenkäferbefall |
🔬 Waldökologie & Naturschutz | Erfasst Biodiversität, Vegetationshöhen, Habitatstrukturen | Ideal für visuelle Kartierung, aber keine Höhenmodelle |
🗺️ Kostengünstige Kartierung | Teurer, aber sehr genaue Ergebnisse | Ideal für schnelle Kartierungen, wenn Präzision weniger wichtig ist |
⚠️ Hinweis
Die bereitgestellten Informationen dienen der allgemeinen Orientierung und basieren auf aktuellen technischen Erkenntnissen. Die Wahl zwischen LiDAR und Photogrammetrie sollte je nach Projektanforderung individuell getroffen werden.